Sujo John – 9.11. Überlebender

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Die Geschichte meines Lebens begann in der lebhaften Stadt Kalkutta, Indien. Ursprünglich dachte ich, meine Berufung liege in der Wirtschaft, daher machte ich meinen Bachelor-Abschluss in diesem Bereich.

Doch dann geschah etwas, das mein Leben von Grund auf veränderte. Ich lernte ein bezauberndes junges Mädchen kennen, verliebte mich unsterblich in sie und im Januar 2000 gaben wir uns das Ja-Wort.

Im Februar 2001, voller Hoffnung verließ ich meine Heimatstadt Kalkutta, um ein neues Leben in Amerika zu beginnen. Ich erinnere mich noch genau, wie ich nur mit zwei Koffern und 50 Dollar in meiner Tasche ankam. New York empfing mich an einem frostigen Tag, und innerhalb weniger Wochen fand ich Arbeit im einundachtzigsten Stock des Nordturms des World Trade Centers. Mary, meine geliebte Frau, fand auch eine Stelle im einundsiebzigsten Stock des Südturms. Alles schien perfekt zu laufen, und im September 2001 war sie bereits im vierten Monat schwanger mit unserem ersten Kind.

An einem schönen Tag im September fand ich ein Gebetbuch, das mich zum Nachdenken brachte. Plötzlich wurden mir viele Fragen bewusst – Was war der wahre Sinn meines Umzugs nach Amerika? Ging es nur um Erfolg und Ruhm, oder gab es eine größere Bestimmung für mein Leben?

Und dann kam der schreckliche Tag, der die Welt für immer verändern sollte. Ein ohrenbetäubender Knall durchdrang das Gebäude, als ein riesiges Flugzeug in unseren Turm krachte. Das Chaos brach aus, Wände stürzten ein, und überall lagen Trümmer und Feuer. Die Angst vor dem Tod ergriff die Herzen tausender Menschen, die verzweifelt versuchten, sich in Sicherheit zu bringen.

Ich versuchte, Mary anzurufen, aber alle meine Bemühungen scheiterten. Panik und Sorge erfüllten mich, denn ich fürchtete, meine Frau und das ungeborene Kind nie wiederzusehen. Ich betete aus ganzem Herzen, dass das Gebäude nicht einstürzen würde.

Mit Entschlossenheit und Gottvertrauen machte ich mich auf den Weg zur Plaza-Ebene. Doch auch dort fand ich nur Verwüstung und den Tod. Die Wäge waren mit den Körpern von Hunderten von Menschen übersät, die aus den Türmen und Flugzeugen gefallen waren.

Als ich mich in Richtung des Südturms begab, spürte ich, wie die Erde unter mir bebte. Etwas zog mich nach unten, und dann kam es zu einer gewaltigen Explosion – der Südturm stürzte ein. Um mich herum waren etwa 15-20 Menschen, und gemeinsam riefen wir Jesus an. Wir beteten aus tiefstem Herzen, doch als der Staub sich legte, wurde mir klar, dass meine Begleiter nicht mehr am Leben waren. Es schmerzte mein Herz, ihre gebrochenen Körper zu sehen, aber erstaunlicherweise überlebte ich diese Katastrophe.

Im Keller angekommen, sah ich in der Dunkelheit plötzlich ein rotes Licht blinken, das mir den Weg zum Ausgang wies. Mit dem Staub bedeckt und kaum atmend, schaffte ich es aus dem Kellerraum und stand auf einer Straße in New York. Meine Hoffnung war zerstört, als ich dachte, dass ich meine Frau und mein Kind wahrscheinlich verloren hatte.

Doch dann geschah das Wunder – ein Mädchen aus einem nahegelegenen Geschäft zog mich hinein. Sie half mir meine Frau anzurufen. In der Moment klingelte plötzlich mein Telefon und ich hörte Stimme meiner Frau – sie war am Leben! Sie sagte mir, sie sei zu spät zur Arbeit gekommen.

Wir waren wieder vereint, und in diesem Moment beschlossen wir, unser Leben neu auszurichten. Nicht länger wollten wir dem Streben nach materiellem Erfolg folgen. Stattdessen widmeten wir unsere Herzen Jesus und wollten unsere Zeit und Liebe für Gott und unsere Mitmenschen einsetzen.

Von diesem Tag an begann unsere Mission, Menschen auf der ganzen Welt zu helfen und ihnen von Jesus zu erzählen. Wir wollten Freude und Hoffnung verbreiten, besonders für jene, die noch nie von ihm gehört hatten. Denn wir waren uns sicher, dass Gott uns durch seine Gnade gerettet hatte, um ein Leben in Demut und Hingabe zu führen.

Jesus rettete mich, und ich überlebte diesen schrecklichen Tag. Ich möchte diese Botschaft der Hoffnung und Liebe mit der Welt teilen. Zusammen mit Christus können wir die Welt verändern und das Leben anderer bereichern. Möge die Liebe Gottes in uns strahlen, selbst inmitten des Chaos, und uns dazu bewegen, unser Leben für ihn und unsere Mitmenschen einzusetzen. Er ist immer bei uns und gibt uns die Kraft, das Gute zu tun.

Rufe Mich an, so will Ich dir antworten und dir große und unbegreifliche Dinge verkünden, die du nicht weißt“.

(Jeremia 33;3)

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