Mutter Maria – ein Beispiel für Selbstlosigkeit

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Die sogenannte „Mutter Maria“, deren richtiger Name Elizaveta Yuryevna Skobtsova (Mädchenname – Pilenko) war, wurde 1891 in der Stadt Riga geboren. Sie war eine russische Dichterin, Memoirenschreiberin, Journalistin, Sozialaktivistin und Aktivistin des französischen Widerstands.

Elizabeth wuchs in einer wohlhabenden, aristokratischen russischen Familie auf. Doch schon in jungen Jahren beschäftigte sie der Widerspruch zwischen dem Reichtum der Kirche und dem Leid tausender Menschen, die jeden Winter verhungerten und froren. In ihren Gedichten beschäftigte sie sich mit diesen gesellschaftlichen Widersprüchen und Glaubensfragen. Als sie älter wurde, interessierte sie sich für Literatur und Kunst und veröffentlichte mehrere Gedichtbände.

Mit achtzehn Jahren schloss sich Elisabeth den Anhängern der kommunistischen Revolution an, doch nach dem Sturz des Zaren ließ ihre Begeisterung nach. Sie war zweimal verheiratet und verließ 1919 zusammen mit ihrem zweiten Ehemann Daniil Skobtsov und zwei Kindern Russland und ließ sich in Paris nieder.

Nachdem Elisabeth Armut und Not erlebt hatte, wandte sie sich dem Glauben zu und beschloss, dem Klosterorden der orthodoxen Kirche beizutreten und den Namen Mutter Maria anzunehmen. Ihr Dienst ging weit über die körperliche Hilfe hinaus. Sie erkannte, dass jeder Mensch seine eigene Geschichte und sein eigenes inneres Leid hat. Sie fand immer Zeit, allen zuzuhören und mit ihnen zu sprechen, die sich an sie wandten, und deren Worte zu einer Quelle der Inspiration und Unterstützung für diejenigen wurden, die verzweifelt waren. 

Mutter Maria lebte nach den Grundsätzen des Christentums, indem sie sich für andere hingab und diejenigen akzeptierte, die die Gesellschaft ablehnte. Ihre Liebe und ihr Mitgefühl kannten keine Grenzen. Sie glaubte, dass der wahre Zweck des Menschen darin bestehe, seinen Mitmenschen zu dienen und andere zu lieben und für sie zu sorgen.  

Eine der Heldentaten von Mutter Maria war ihre organisierte Rettung der im Lager Compiègne festgehaltenen russischen Juden. Mutter Maria sammelte Lebensmittel und schickte sie von Dezember 1941 bis März 1942 ins Lager und rettete so viele Menschen vor Hunger und Tod.

Als die Nazis im Juli 1942 in Paris Massenverhaftungen von Juden durchführten und sie für den anschließenden Transport nach Auschwitz auf die Winterrennbahn trieben, gelang es Nonne Maria, vier jüdische Kinder in Müllcontainern heimlich von dort zu entfernen.

All dies kam schließlich durch Denunziation ans Licht und die Frau wurde von den Nazis verhaftet und zu einer Haftstrafe im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück bei Berlin verurteilt. Nur sehr wenige Frauen überlebten die schrecklichen unmenschlichen Bedingungen in Ravensbrück, wo Berichten zufolge mehr als 95.000 Menschen starben.

Ihre berühmteste Heldentat war jedoch, als Mutter Maria freiwillig anstelle einer zum Tode verurteilten jungen Frau ein Kleid mit ihrer Nummer trug und am 31. März 1945 in der Gaskammer von Ravensbrück hingerichtet wurde, eine Woche vor der Befreiung des Lagers durch die Sowjetarmee.

Mutter Maria hinterließ ein Vermächtnis wahrer aufopfernder Liebe und selbstlosen Dienstes für andere.

Es ist ja offenbar, dass ihr ein Brief des Christus seid, durch unseren Dienst ausgefertigt, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln des Herzens“.

(2. Korinther 3; 3).

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